Mit seinen innovativen Unternehmen und dem facettenreichen Portfolio, bietet das Tagungsbundesland Oberösterreich perfekte Voraussetzungen um Kunden zu begeistern. Ingrid Pichler ist seit fünf Jahren im Convention Bureau Oberösterreich tätig und hält die besten Insider-Tipps für die Organisation Ihrer Veranstaltung bereit. Womit die Meeting Destination Oberösterreich noch punktet, erzählt sie uns im Interview.
Wie stehen Sie zu virtuellen Events?
Pichler: Virtuelle Events und Kongresse, wie wir sie 2020 in unterschiedlichsten Varianten erlebt haben, waren für diese Ausnahmesituation perfekt geeignet um Menschen zu vernetzen, sich weiterzubilden und große Distanzen und Landesgrenzen mühelos zu überwinden. Diese Situation hat die Entwicklung der technologischen Möglichkeiten stark vorangetrieben und uns aufgezeigt, was alles umsetzbar ist. Gleichzeitig hat uns diese Phase aber auch deutlich vor Augen geführt, was rein virtuell (noch) nicht möglich ist und was nicht einfach ersetzt werden kann. Zum Beispiel das Gefühl auf einer Messe im Vorbeigehen bekannte Gesichter zu treffen und kurz „Hallo“ zu sagen. Oder sich beim gemeinsamen Stehkaffee in der Pause zu vernetzen. Auch wenn die aktuellen virtuellen Formate gut umgesetzt sind, hat man über den Bildschirm trotzdem eine gewisse Distanz, die nur bis zu einem bestimmten Grad überwunden werden kann. Wir sehen virtuelle Events bzw. einen hybriden Teil als tolle Ergänzung von realen Events, sind aber überzeugt, dass diese Form Live-Events nie ersetzen wird.
Haben Sie einen persönlichen Veranstaltungstipp 2021, auf den man sich bereits jetzt freuen darf?
Pichler: Natürlich die Convention Austria. Die Premiere von Österreichs größter internationaler Branchenfachmesse findet – nach coronabedingter Verschiebung – nun von 4.-7.10.2021 in Linz statt. Das neue Messeformat verbindet die eintägige Verkaufsplattform mit Produkterlebnissen in den Regionen und Networking mit den Gastgebern. Hier treffen sich 200 internationale und nationale Hosted Buyers mit 100 nationalen Ausstellern. Auch eine hybride Komponente wird gerade geplant, diese könnte z.B. für internationale Gäste nächstes Jahr schlagend werden. Wir unterstützen hier gemeinsam mit unseren Partnern die Österreich Werbung beim Rahmenprogramm und der Abendgestaltung und freuen uns auf eine erfolgreiche Veranstaltung.
Wie wird sich die Tagungsindustrie Ihrer Meinung nach aufgrund von COVID-19 verändern? Was ist Ihr Blick in die Zukunft?
Pichler: Eine gewisse digitale Komponente, die uns seit den vergangenen Monaten begleitet, wird zur Normalität geworden sein. Hybride bzw. virtuelle Kongresse haben sich noch mehr etabliert und es ist alltäglich, dass sich jemand aus der Ferne zuschaltet und in eine Diskussion einbringt. Technikanbieter erweitern ihr Portfolio dementsprechend. Auch für Kongresshäuser, Locations und Seminarhotels ist es selbstverständlich in puncto Technik für hybride Veranstaltungen ausgestattet zu sein. Auch das Outdoor-Angebot wird sich noch stärker entwickeln, Frischluft und Freiraum werden immer öfter eingebaut. Der Trend zu Outdoor kommt uns in Oberösterreich mit unserer schönen Landschaft entgegen. Wir haben viele Partner, die Seminarmöglichkeiten draußen anbieten und daher sowohl beim Seminar selbst als auch beim Rahmenprogramm auf Outdoormöglichkeiten zurückgreifen können. Außerdem wichtig: das subjektive Sicherheitsgefühl. Die Frage „Fühlt sich der Besucher auf der Veranstaltung wohl?“ wird in Zukunft wichtiger werden. Das persönliche Erlebnis in Bezug auf Vertrauen und Sicherheit wird bei künftigen Tagungen und Meetings immer relevanter werden.
Was unterscheidet Ihre Meeting-Destination von anderen? Wie kann Ihr Bundesland die Anforderungen einer Veranstaltung erfüllen?
Pichler: Oberösterreich bietet vor allem das was Österreich im Großen und Ganzen ausmacht und liegt perfekt erreichbar inmitten Europas. Vom Tagen am Wasser, ob am Traunsee oder an der Donau, über Seminare am Dachstein oder im Grünen am Rande des Nationalparks Kalkalpen bis hin zu Klausuren mit Weitblick im Mühlviertel oder einem Kongress in Linz – dem Labor der Zukunft – bei uns ist fast alles möglich.
Unsere Partnerstruktur im Tagungsbereich, die sehr gut vernetzt ist, kommt uns jetzt zugute. Denn aufgrund dessen können unsere Partner - vom kleinen Seminarhotel bis zum großen Kongresscenter - flexibel und kurzfristig auf Wünsche der Kunden eingehen. Green Meetings werden auch immer öfter gewünscht, unsere zertifizierten Partner unterstützen die Kunden bei der Umsetzung. Aktuell bieten viele unserer CB-Partner eigene Covid-19-Präventionskonzepte und stellen bei Bedarf auch einen Covid-19-Beauftragten. Unsere Erfahrungen zeigen, dass es unseren Partnerbetrieben mit oberösterreichischem Charme, etwas Schmäh und Kreativität sehr gut gelingt, den Kunden die Sicherheitsmaßnahmen vorzustellen und diese deren Umsetzung mittragen.
Wie kooperiert Ihr Convention Bureau mit lokalen Unternehmen? Wie werden diese in Ihr Servicenetzwerk eingebunden? Kooperiert Ihr CVB auch mit anderen Convention Bureaux?
Pichler: Kooperationen mit lokalen Unternehmen und Partnern sind in unserer Landestourismusstrategie fest verankert. Diese werden regelmäßig in unsere Marketingaktivitäten mit eingebunden. Einige Beispiele dafür sind die Business Upper Austria (Oberösterreichs Standortagentur), wo wir uns bei Veranstaltungen auf internationalen Märkten ergänzen bzw. gemeinsam auftreten. Mit innovativen Unternehmen wie Grüne Erde, KTM und natürlich dem Ars Electronica Center sind wir in engem Austausch und initiieren immer wieder neue Kooperationen.
Auch innerhalb der Österreichischen CVBs arbeiten wir zusammen und es gibt einen regelmäßigen Austausch. Für 2021 ist gemeinsam mit allen Bundesländer CVBs und der Österreich Werbung z.B. ein gemeinsames Networking Event in München geplant.
Welche Incentives empfehlen Sie gerne und warum?
Pichler: Wir empfehlen sehr gerne unterschiedliche Outdoor- und Erlebnis-Incentives, die wirklich zu jeder Jahreszeit gut ankommen. Von sportlich, kulinarisch, kulturell bis actionreich ist in Oberösterreich alles dabei. Zum Beispiel ein Nachtwächter-Dine Around durch Steyr mit einer Kombination aus spannenden Geschichten, einer Tour zu Überraschungsorten und kulinarischen Köstlichkeiten der Region. Oder einen Erlebnis-Tag in der Pyhrn-Priel Region mit Teambuilding-Aktivitäten wie Bogenschießen am 3D-Parcours oder am Hochseilgarten. Ausklingen lässt man den erlebnisreichen Tag dann gemütlich am Lagerfeuer direkt am Nationalpark Kalkalpen. In Linz ist ein Besuch im Museum der Zukunft, dem Ars Electronica Center mit seinen 8K-Bildwelten, kombiniert mit einer Tour durch den Mural Harbor, der größten Outdoor-Graffiti-Galerie Europas, ein Muss. Auch die unterschiedlichen Erlebniswelten oberösterreichischer Unternehmen, wie eine voestalpine Stahlwelt oder eine KTM Motohall binden wir gern ins Incentiveprogramm mit ein.